Biography

Nomin Bold | Болдын Номин

 

Nomin Bold (*1982 in Ulaanbaatar, Mongolei) ist eine bedeutende Malerin, die eine bedeutende Rolle in der zeitgenössischen mongolischen Kunstszene spielt. Als Mitglied einer neuen Generation von Künstlerinnen und Künstlern konzentriert sie sich auf das Mongol Zurag, wörtlich übersetzt als "mongolisches Bild". Sie absolvierte die Mongol-Zurag-Klasse an der Hochschule für Bildende Kunst in Ulaanbaatar, wo sie ihre einzigartige künstlerische Stimme entwickelte. Bekannt für ihre Verschmelzung von buddhistischer Symbolik und modernen Elementen, regen ihre Werke zur Reflexion über kulturelle Identität in der modernen Welt an. Mit zarten Farben, detaillierten Zeichnungen und einsamen Frauengestalten in traditioneller oder moderner Kleidung schafft sie faszinierende Kompositionen. 

Nomins Arbeiten wurden international auf renommierten Ausstellungen wie der documenta 14, 2017 und der Asia Pacific Triennial of  Contemporary Art, 2015 gezeigt. Ihre Malerei, von der buddhistischen Thangkha-Technik beeinflusst, fesselt mit einer mysteriösen Aura und tiefgreifenden Fragestellungen.

Der mongolische Zurag ist ein Malstil in der mongolischen Kunst. Er wurde im frühen 20. Jahrhundert entwickelt und zeichnet sich durch die Darstellung säkularer, nationalistischer Themen in einem traditionellen, mit Mineralfarben auf Baumwolle gemalten Medium aus, das dem tibetischen Thangka ähnelt. Damit unterscheidet er sich sowohl von der traditionellen buddhistischen bildenden Kunst als auch vom sozialistischen Realismus, der während der Mongolischen Volksrepublik favorisiert wurde. 

Der Stil wurde nach der Revolution von 1921 von Künstlern wie Balduugiin Sharav entwickelt, dessen Ein Tag in der Mongolei eines der berühmtesten Werke der mongolischen Kunst ist. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden Zurag-Gemälde populär, die Szenen aus dem Alltagsleben sowohl in modernen Kolchosen als auch in traditionellen nomadischen Weidegebieten zeigen. Historische Darstellungen der Revolution von 1921 und früherer nationaler Persönlichkeiten waren ebenfalls beliebt, doch wurden offenkundig religiöse Themen vom Staat unterbunden. Seit der Einführung der Demokratie im Jahr 1992 ist das Interesse an diesem Stil wieder erwacht. Neuere Zurag-Gemälde zeigen nationalistische Szenen aus der Geheimen Geschichte der Mongolen und dem Leben von Dschingis Khan sowie offen religiöse, vom vorbuddhistischen Schamanismus inspirierte Bilder. Sie sind auch eher symbolisch und weniger streng gegenständlich geworden. 

Im Laufe seiner Geschichte hat der Zurag ein breites Spektrum an visuellen Stilen umfasst. Flache, farbenfrohe Schattierungen aus der buddhistischen Tradition werden neben europäischem Realismus und geometrischer Perspektive verwendet. Einige Zurag-Künstler übernahmen ältere buddhistische ikonografische Konventionen für rein weltliche Themen.