Biography

Nadine Rennert 

 

Nadine Rennert, geboren 1965 in Deutschland, ist eine Künstlerin, die sich in den Bereichen Skulptur, Installation, Zeichnung, Fotografie und Videokunst bewegt.

Rennert hat seit 1990 an Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen, darunter in Berlin, Seoul, Erfurt, Kopenhagen und Riga. Sie erhielt Stipendien wie die Goyang Art Residency in Korea, Kunstfonds, Senatskanzlei Berlin und Cité International Paris.

Ihr künstlerischer Ansatz ist geprägt von der Erforschung der verborgenen Verbindungen zwischen uns und einer Natur, von der wir nicht wissen, wie wir Teil von ihr sind.  Rennert lebt und arbeitet in Berlin.

„In gewisser Hinsicht nimmt „Innere Unverborgenheit“ modellhaft vorweg, was Rennert ein Jahr später mit „Bellesouspont“ am eigenen Leib durchexerzieren wird: ein Anschmiegen an die Erde, ein hautnahes Sich-Einbetten in der Materie, ein Einfühlen in einen offenen Zustand der Genese oder der Transformation, in dem etwas wächst oder sich verwandelt. Einen Zustand zwischen Schutz und Ausgeliefertsein, zwischen dem Stadium eines verpuppten Kokons und der vollen Entfaltung eines Lebenspotenzials, zwischen bloßer Möglichkeit und realer Verwirklichung. Dieser Zustand hat viel mit Rennerts Arbeitsweise zu tun. Er entspricht dem schwebend-unscharfen Noch-nicht-ganz-in-der-Welt-sein, aus dem heraus Rennert ihre ästhetischen Konkretisierungen beginnt. Er ist das Plasma, das am Anfang steht, dessen indifferentes Pulsieren den Gestaltungsprozess initiiert und zu dem die Künstlerin erklärt: „Ein Gefühl oder Bild kommt mir in den Sinn, vielleicht in der Zeit zwischen Schlafen und Aufwachen. Ich ziehe es in mich zurück, als ob ich darüber meditieren will, und versuche zu beobachten, was es in mir bewirkt. Wenn es mich genügend anrührt, wenn es echt ist, dann fange ich an, es zu zeichnen.“ Von diesen ersten Entwürfen aus gelangt Rennert zu ihren plastischen Formulierungen, in denen sie das Prozesshafte mitunter eigens thematisiert  – siehe etwa „Blendung“ (2007), „Flucht auf der Stelle“ (2007), „The Making of Selbdritt“ (2008) oder„Selbdritt“ (2008), alles Arbeiten, in denen Bewegungs- und damit Zeitabläufe wiedergegeben werden.“

Textzitat von Michael Hübl: KUENSTLER – Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, 2014