Maler und Installationskünstler. Franz Ackermann (deutsch, 1963) wird in Neumarkt-St. Veit geboren. Von 1984 bis 1988 studiert er an der Akademie der bildenden Künste in München, anschließend von 1989 bis 1991 an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg bei Bernhard Blume. In den 1990er Jahren beginnt er seine Serie Mental Maps. Diese kleinformatigen Aquarell- oder Gouache-Skizzen entstehen während Aufenthalten und Reisen überall auf der Welt: im Bus, im Hotelzimmer, auf der Parkbank oder im Atelier. Die Papiere zeigen annähernd realistische Architekturansichten, biomorphe Ornamentik und kartografische Elemente vermischt mit abstrakten, grellen Farbflächen und geometrischen Konstruktionen. Ackermann kombiniert diese Mental Maps mit Fotografien und gefundenen Objekten zu großformatigen Installationen. Seine Wandgestaltung Die große Reise (2003) ist im Münchner U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring zu sehen. Oft können seine Werke als kritische und auch politische Kommentare zu den Themen Tourismus und Globalisierung verstanden werden wie beispielweise African Diamond, eine mit abstrahierten Kartenausschnitten von Afrika bedeckte Skulptur in Form eines Diamanten.
Seit 2001 ist Ackermann Professor für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe. Seine Werke wurden u. a. in der Londoner White Cube gallery, im Stedelijk Museum in Amsterdem und auch im Museum of Modern Art in New York gezeigt. Franz Ackermann lebt und arbeitet in Rädigke.
1991 erhielt Franz Ackermann das DAAD-Stipendium, das ihm seine erste Asienreise und einen einjährigen Aufenthalt in Hongkong ermöglichte. Seitdem ist das Reisen ein wesentlicher Bestandteil seiner Arbeiten geworden und er experimentiert mit Praktiken, die von der Situationsabweichung und der Psychogeographie inspiriert sind. Ackermann verwendet während der Reise aufgenommene Fotografien und Skizzen mit Bleistift, Tinte und Aquarell, um mentale Karten zu erstellen. Sie sind keine mimetischen Reproduktionen des Territoriums, sondern eine Synthese der physischen und mentalen Welt. Daraus erarbeitet er schwindelerregende Ansammlungen leuchtender Farben, die den Betrachter mit einer zusammengebrochenen Perspektive des Bild-, geografischen und architektonischen Raums konfrontieren. Sein künstlerisches Geflecht breitet sich wie eine Wurzel aus, eine in alle Richtungen wuchernde Struktur ohne hierarchisches Ordnungssystem. Die Collagen und Ornamente scheinen einer chaotischen und dynamischen energetischen Kraft zu folgen, die durch die Schwerkraft in ihrem Expansionszwang freigesetzt wird. Oft entstehen Bilder und Erinnerungsspuren von Stadterkundungen. Städte als räumliche, aber auch mentale Orientierungen innerhalb eines städtischen Netzwerks; Stadtstruktur als Modell für kulturelle und soziale Bezugssysteme. Für Ackermann sind die Reise und die Erfahrungen, die er durchlebt, Teil des kreativen Prozesses. Obwohl Weltreisen kaum eine Erfindung des 20. und schon gar nicht des 21. Jahrhunderts sind, ist der Tourismus in der modernen Welt eine besonders zeitgemäße Lebensweise. Wir stehen nun vor einer Vielzahl von Reisemöglichkeiten. Doch trotz der aufgeklärteren, weniger imperialistischen Formen des Reisens, die uns heute zur Verfügung stehen, und im vollen Wissen um deren wirtschaftliche Bedeutung für Entwicklungsländer, geht Ackermann der Frage nach, was es genau bedeutet, an der Weltwirtschaft teilzunehmen.
Franz Ackermann (geboren 1963 in Neumarkt St. Veit) lebt und arbeitet in Karlsruhe und Berlin, Deutschland. Ackermann hat zahlreiche internationale Ausstellungen durchgeführt, darunter bedeutende Einzelausstellungen in der PIFO Gallery (Peking, 2019), Dirimart (Istanbul, 2017/2012), der Berlinischen Galerie (Berlin, 2013), dem Faena Arts Center (Buenos Aires, 2012) und dem Kunstmuseum Bonn (2009). ), Kunstmuseum St. Gallen (2008), Irish Museum of Modern Art (Dublin, 2005), Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia (Madrid, 2003), Kunsthalle Basel (2002), Stedelijk Museum (Amsterdam, 2002), Museum of Contemporary Art of Chicago (2002), Castello di Rivoli (Turin, 2000) und Portikus (Frankfurt/Main, 1997).
Eine kleine Auswahl wichtiger Gruppenausstellungen umfasst die Kunsthalle Bremen (2020), das CAFA Art Museum (Peking, 2017), das Mildred Lane Kemper Art Museum (St. Louis, 2016/2011), die 2. Montevideo Biennale (2014) und die Tate Triennial ( 2009), Whitney Museum of American (2006), Neue Nationalgalerie, Berlin (2006), Biennale d'art contemporain de Lyon (2005) und Museo de Arte Moderno (Mexiko-Stadt, 2002).
Franz Ackermann wurde 1997 mit dem Kunstpreis der Stadt Nordhorn ausgezeichnet und 2005 mit dem „mfi Preis Kunst am Bau“ für die Neugestaltung des Münchner U-Bahnhofs „Georg-Brauchle-Ring“ (2003). Ackermann hat öffentliche Installationen im Miami Beach Convention Center, im Dallas Cowboys Stadium in Arlington, im U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring in München, im Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und im Bundeskanzleramt (Berlin) geschaffen. Darüber hinaus sind seine Werke Teil zahlreicher öffentlicher und privater Sammlungen wie der MoMA-Sammlung, dem Denver Art Museum, dem FRAC Champagne Ardenne, der Collection Boros, dem Irish Museum of Modern Art, dem Castello di Rivoli, dem Kunstmuseum Liechtenstein und der Kunsthalle Karlsruhe.
1963: Born in Neumarkt St. Veit, Germany
1984 – 1988: Akademie der Bildenden Künste, Munich, Germany
1989 – 1991: Hochschule für Bildende Kunst, Hamburg, Germany
DAAD, Hong Kong