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  • 6. Juli bis 15. Oktober 2024
    Ausstellung: Die Post-Nomadische Erfahrung in THEgallery


    Die Ausstellung vermittelt an Hand ausgewählter Kunstwerke zentrale Inhalte des Naturverständnis der nomadischen Kultur der Mongolei.
    Im Zentrum steht dabei „Der große blaue Himmel“ – ein identitätsstiftendes Element mongolischer Kultur bis heute, das sich auf das Prinzip eines gestaltlosen Himmelsgottes im Tengrismus bezieht.
    Sichtbar wird dieses Prinzip in bronzezeitlichen Felszeichnungen im Altaigebirge, die die Kräfte der Natur in schamanischen Zeichen präsentieren. Dem gegenüber stehen in der Ausstellung die Kosmologien von A.R. Penck, die eine post-kommunistisch zerfasernde Welt in Zeichensysteme übersetzt. Anstatt wie bisher die Materialästhetik von Joseph Beuys mit dem mongolischen Schamanismus zu kontextualisieren, fokussiert die Ausstellung auf die Wirkkräfte der Natur im visuellen Gedächtnis der Mongolei, die mit den Auswirkungen der Moderne in Widerstreit geraten.
    Weitere Einflüsse auf die zeitgenössische Kunst der Mongolei speisen sich aus dem Lamaismus, der bis heute bildmächtig ist. Der Kunstrichtung „Mongol Zurag“ ist gerade auf der Biennale di Venezia eine Sonderausstellung gewidmet, an der Baatarzorig Batjargal und Gerelkhuu Ganbold beteiligt sind. Beiden Künstlern dienen die Dämonen des Mongol Zurag, wie sie auch auf lamaistischen Thangkhas zu sehen sind, um ihre Kritik an den gegenwärtigen gesellschaftlichen und ökologischen Katastrophen der Mongolei zu formulieren. Auch der in Nürnberg lebende Dashdemed Sampil bezieht Energien aus dieser Tradition.
    Franz Ackermanns künstlerische Praxis ist von Anfang an nomadisch gewesen. Seine Mental Maps entstehen als visuelle Aufzeichnungen und Bezeugungen einer beschleunigten Welt, die auch vor der Mongolei nicht Halt macht. Die bunt verzierten „Gasmasken“ von Nomin Bold sprechen von den unerträglichen Luftverhältnissen in Ulaanbaatar, den schlechtesten auf der ganzen Welt.

     

    Künstler*innen:
    Franz Ackermann, Heike Baranowsky, Baatarzorig Batjargal, Munkhtsetseg Batmunkh, Nomin Bold, Enkhzaya Erdenebileg, Gerelkhuu Ganbold, Karl Heinz Jeron, Simone Körner, A.R. Penck, Nadine Rennert, Dashdemed Sampil
    Musik: Chinbat Orkhonbaatar, Tanz: Tsatral Tumendemberel

    Gefördert von der Bayerischen Staatskanzlei und der Oberfrankenstiftung.
     

  • 6. Juli 2024, 15:00 Uhr
    Ausstellungseröffnung: Die Post-Nomadische Erfahrung in THEgallery, Mürsbach


    Künstler*innen:
    Franz Ackermann, Heike Baranowsky, Baatarzorig Batjargal, Munkhtsetseg Batmunkh, Nomin Bold, Enkhzaya Erdenebileg, Gerelkhuu Ganbold, Karl Heinz Jeron, Simone Körner, A.R. Penck, Nadine Rennert, Dashdemed Sampil
    Musik: Chinbat Orkhonbaatar, Tanz: Tsatral Tumendemberel

    Gefördert von der Bayerischen Staatskanzlei und der Oberfrankenstiftung.

  • 14. August 2024, 15:00 Uhr
    Ausstellungseröffnung: The Post-Nomadic Experience in Zanabazar Museum Ulaanbaatar


    Künstler*innen:
    Franz Ackermann, Heike Baranowsky, Baatarzorig Batjargal, Munkhtsetseg Batmunkh, Nomin Bold, Enkhzaya Erdenebileg, Gerelkhuu Ganbold, Karl Heinz Jeron, Simone Körner, A.R. Penck, Nadine Rennert, sowie Künstler*innen des Blue Sun Center of Contemporary Art of Mongolia.


    Gefördert durch das Auswärtige Amt.

  • 15. August bis 28. August 2024
    Ausstellung Zanabazar Museum, Ulaanbaatar


    Die Ausstellung im Zanabazar Museum bildet den Abschluss von zwei Art Camps und bringt die gesammelten Erfahrungen des deutsch-mongolischen Sommers 2024 zusammen. Erfahrungen in der bayerischen Kulturlandschaft und der mongolischen Steppe kontrastieren mit modernem Jet-Set-Nomadentum und den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels. Die Ausstellung untersucht, ob in den jeweiligen kulturellen Gehalten der unterschiedlichen Kulturen Resilienzen aufzufinden sind, die für einen veränderten Umgang mit Ressourcen aktiviert werden können.
    Das Zanabazar Museum ist der ideale Ort. Die Sammlung spannt einen weiten Bogen von bronzezeitlichen, schamanisch-tengrischen Artefakten über lamaistische Ritualmasken und Thangkhas zu modernen Mongol Zurag–Gemälden. Der Namensgeber Öndör Geegen Zanabazar, 1635 – 1523, war der erste spirituelle Anführer des Gelupa Buddhismus in der Mongolei und der wichtigste Künstler, Architekt, Poet und Gelehrter seiner Zeit.

    Künstler*innen:
    Franz Ackermann, Heike Baranowsky, Baatarzorig Batjargal, Munkhtsetseg Batmunkh, Nomin Bold, Enkhzaya Erdenebileg, Gerelkhuu Ganbold, Karl Heinz Jeron, Simone Körner, A.R. Penck, Nadine Rennert, und weitere Künstler*innen des Blue Sun Center of Contemporary Art of Mongolia.

    Gefördert durch das Auswärtige Amt.

     

  • Ein Nachmittag mit Dashdemed Sampil: Eine exklusive Führung durch die Ausstellung „Die Post-Nomadische Erfahrung“

    Das besondere Highlight dieses Nachmittags ist eine exklusive, persönliche Führung durch einen der ausstellenden Künstler selbst: Dashdemed Sampil. Geboren 1971 in der Mongolei und heute in Nürnberg lebend, führt Sampil die Besucher durch die Kunstwerke, die zentrale Aspekte der nomadischen Kultur wie „Der große blaue Himmel“ – ein zentrales, identitätsstiftendes Element im mongolischen Tengrismus – thematisieren. Dabei wird deutlich, wie tief der Einfluss dieser traditionellen Weltanschauungen auf das zeitgenössische Schaffen in der Mongolei ist.

    Sampil, der seine Ausbildung an der Hochschule der Bildenden Künste in Ulan-Bator begann und sein Studium in Nürnberg bei Prof. Peter Angermann fortsetzte, ist ein Künstler, dessen Werke zugleich verstören und faszinieren. Seine Malerei zeichnet sich durch eine starke emotionale Kraft aus, die den Betrachter unmittelbar in ihren Bann zieht. Die Figuren seiner Werke sind grobschlächtig und dennoch von subtiler Eindringlichkeit, ihre deformierten Formen wirken selbstverständlich und zugleich zutiefst verstörend.

    In der Führung wird Dashdemed Sampil nicht nur seine Kunstwerke erläutern, sondern auch von seinen Reisen in die Mongolei und seinen Erfahrungen mit den dortigen künstlerischen und gesellschaftlichen Entwicklungen berichten. Dies eröffnet einen einzigartigen Blick auf die Wechselwirkung zwischen den alten nomadischen Traditionen und der modernen, globalisierten Welt. Besonders spannend: Sampil wird Bildmaterial von seiner jüngsten Sommerreise in die Mongolei präsentieren und über die aktuelle Situation für Künstler in diesem faszinierenden Land sprechen.

    Die Ausstellung „Die Post-Nomadische Erfahrung“ wurde im Rahmen des Art Camp Bavaria konzipiert, einer Initiative, die Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und der Mongolei zusammenbringt. Das Ziel dieser Begegnung ist es, neue Perspektiven auf kulturelles Erbe, Naturverständnis und das Zusammenspiel von Menschen und Umwelt zu eröffnen. Durch die ausgestellten Werke, darunter auch solche der Kunstrichtung „Mongol Zurag – Die Kunst des Widerstands“, die jüngst während der Biennale di Venezia besondere Beachtung fand, wird die Verbindung zwischen den kulturellen Ursprüngen und den Herausforderungen unserer Zeit eindrucksvoll deutlich.

    Seien Sie dabei, wenn Dashdemed Sampil die Türen zu seiner Welt öffnet und uns auf eine Reise in die ungebrochene Tradition der mongolischen Kultur, die Schönheit des Landes und die Herausforderungen unserer Zeit mitnimmt.

     

    Datum Samstag, 21. September 2024

    Uhrzeit 16:00 Uhr 

    Ort THEgallery | Mühlstraße 8, 96179 Mürsbach oder online via ZOOM 

    Dozent Dashdemed Sampil

    Kosten Eintritt frei 

    Anmeldung Ohne Anmeldung